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Fr. 23.09. 18.00  Eröffnungsgala
Eintritt frei Stadtrundgang
  Die Tittmoninger Kunstschaffenden und ihr Publikum treffen sich zu einem gemeinsamen Schaufensterbummel vor dem Rathaus. Als Kunst- und Fremdenführer begleitet Christopher Luber die Kunstinteressierten beim Spaziergang zu den am Stadtplatz neu installierten Werken, die für eine Woche in derzeit leer stehenden Ladenlokalen und in zahlreichen Schaufenstern ausgestellt sind. Mit Unterstützung der "Stadtfreunde" und der dort engagierten Geschäftsbetreiber werden so am Stadtplatz neue, bunte und phantasievolle Akzente gesetzt, die auch nach außen hin deutlich machen, welch kreatives Potential die in Tittmoning ansässigen Künstler in ihre Stadt einzubringen vermögen. Die lockere Atmosphäre eines Kunstbummels wird auch jenen, die zeitgenössischer Kunst gegenüber noch etwas fremdeln sollten, Zugang zu einem so gedanken- wie genussreichen Kulturerlebnis verschaffen.
  19.00  Eröffnung der Ausstellung
  Anschließend wird Bürgermeister Konrad Schupfner in den Räumen des ehemaligen "Schlecker"-Marktes die Ausstellung von Gemälden, Zeichnungen, Objekten, Installationen und Fotografien in Anwesenheit der bildenden Künstler eröffnen.
  Vernissage - Kulturverdichtung in einem Akt
  Es folgt die Uraufführung eines eigens für diesen Anlass komponierten Auftragswerkes, "Vernissage - Kulturverdichtung in einem Akt" (Text: Jürgen Geers, Musik: Josef Irgmaier). Die anwesenden Künstler wirken geschlossen – solistisch wie im Chor – an dieser Performance mit. Jürgen Geers führt durch den Abend und präsentiert Kostproben aus dem Veranstaltungsprogramm, die einen Vorgeschmack auf die anstehenden Aufführungen vermitteln werden, seien sie musikalischer, theatralischer, satirischer oder literarischer Art.
  Natur auf dem Laufsteg
  Im Mittelpunkt dieses Eröffnungsabends steht jedoch eine so ungewöhnliche wie fulminante Modenschau, bei der Susanne von Siemens ihre vorwiegend aus Naturmaterialien gefertigten Kreationen erstmals auf dem Laufsteg zur Ansicht bringen wird. Die von ihr z.B. aus Gräsern, Rinde, Ästen, Schilf, getrockneten Blüten und anderen Natur-Fundstücken geschaffene Haute Couture wird von einer Gruppe erlesener Top-Models präsentiert. Diese wurden eigens dafür geschult, die kunstvollen - für den Alltagsgebrauch nur bedingt geeigneten - Gewänder angemessen zur Geltung zu bringen. So gelingt es Susanne von Siemens, die natürliche Anmut "ihrer Mädels" mit der im Kunstgewand unnatürlich erscheinenden Natur in Übereinstimmung zu bringen. Kunstnebel, Lichteffekte und suggestive Soundmuster werden bei dieser Show zu einem vielfarbigen Event-Teppich verwoben. Vorsicht! Zuschauer, die ihn betreten, könnten ins Reich der Poesie abheben: "Oh Stern und Blume, Geist und Kleid, Lied, Leid und Zeit und Ewigkeit", hätte vielleicht Clemens von Brentano dazu gedichtet.
Sa. 24.09. 16.00  Das Waldfreulein
Eintritt: € 12,-
Kinder bis 14 J.
€ 6,-
 
Schlecker
ein Kindermitmachmusiktheater von und mit Christiane Obernberger (Idee und Gesang) und Josef Irgmaier (Text, Musik, Klavier, Gesang), Dauer circa 1 Stunde (ohne Pause)

Es soll ja immer mal wieder vorkommen, dass sich Außerirdische aus dem Himmel, dem Nichts oder ganz einfach aus einer anderen Galaxie auf unseren Planeten verirren. Vor allem in Religionen und Science-Fiction-Filmen kann so etwas Wundersames immer mal wieder geschehen, wie etwa in "Blade Runner" von Ridley Scott oder "E.T." von Steven Spielberg. Bislang haben solche Wesen Tittmoning allerdings eher gemieden. Warum, weiß kein Mensch. Ausgerechnet jetzt hat sich solch ein fremdartiges Geschöpf in den "Kunstplatz" verirrt: anders als die andern und irgendwie verwildert. Noch dazu weiblich. Wenn das mal keine Angst macht! Aber neugierig, wie die Tittmoninger Kinder nun mal sind, ergreifen sie nicht die Flucht, sondern die Gelegenheit zur Kontaktaufnahme mit dem "Waldfreulein", das bald schon viel weniger außerirdisch wirkt, nachdem es sich nicht nur als äußerst sprachgewandt, sondern auch als sehr musikalisch erwiesen hat. In der Universalsprache der Musik lernt man sich schnell besser kennen: Die Kinder erfahren z.B. im "Ursprungslied" mehr von der Herkunft des Wesens, umgekehrt lernt das Waldfreulein u.a. im "Sachkundelied" die Welt der Kinder kennen. Eine intergalaktische Verständigung? Oder sind wir sooo weit gar nicht auseinander?

Sa. 24.09. 20.00  Das Schweigen der Männer
Eintritt: € 15,- Trätschedi - Komödi - Poätri
Schlecker von und mit Jürgen Geers
  mit Bernadette und Josef Irgmaier (Musik)

Wie eine Epidemie hat sich der Feminismus über die zivilisierte Welt ausgebreitet. Bis hin in die kleinsten Marktflecken und Dörfer ist das Virus der Emanzipation bereits vorgedrungen und hat bislang ehrbare Hausfrauen und Mütter vom Herd hinweggerafft. Während ihre denaturierten Frauen im Berufsleben, in Damenzirkeln und manchmal sogar in den Armen dreister Geliebter ein fragwürdiges Glück suchen, stehen die Männer hilflos vor den Trümmern ihres Selbstwertgefühls - und ihrer Wohnungseinrichtung. Der Rest ist Schweigen.
Solchen Männern wieder Gehör zu verschaffen, ihnen Würde und Sprache zurück zu geben und die drückende Last genderpolitischer Correctness zu mindern, ist das hohe Ziel dieses Abends. Hörspielautor Jürgen Geers wird versuchen, das Schweigen der Männer hörbar zu machen. Unterstützt wird er dabei u.a. von Josef und Bernadette Irgmaier sowie den Neu-Tittmoningern Schatzi und Spatzi - und wie immer natürlich von Johann Wolfgang von Goethe.

So. 25.09. 20.00  Unsere Liebe Frau
Eintritt: € 15,-
 
Schlecker
Kammeroratorium von Josef Irgmaier für Frauenchor, Sprecher, Violine und Klavier
  mit Ruth Baumann, Barbara Danninger, Rosi Di Qual, Johanna Gumpp, Monika Huber, Bernadette Irgmaier, Marina Kleina, Ingrid Pöhm, Christine Sattler (Frauenchor), Thomas Breitsameter (Violine), Josef Irgmaier (Sprecher, Klavier, Leitung)
 

In einem Zeitalter, da die großen Internet-Streaming-Dienste das Hören von Musik ausschließlich in der Form von "Songs" anbieten, haben es umfassendere Kompositionen wie Symphonien, Opern oder eben auch Oratorien nicht gerade leicht. In modischen Music-Clips und Sound-Loops gehen tiefer gehende kompositorische Zusammenhänge leicht verloren. Da verwundert es, dass ein junger Musiker aus Tittmoning – als Komponist am berühmten Salzburger Mozarteum ausgebildet – den Mut aufbringt, eine einerseits traditionsreiche, andererseits aber etwas christlich-museal wirkende Musikgattung wieder zu beleben, die in Zeiten des Pop und Hip-Hop schon ausgestorben schien. Josef Irgmaier verbindet die ehrwürdige Tradition sakraler Hochkultur mit der brauchtumsgeprägten Sinnlichkeit bairisch-süddeutschen Volksglaubens.
Das Oratorium "Unsere Liebe Frau" ist eine Liebeserklärung an die Frau, an ihr vielfältiges wie göttliches Wesen, eine Betrachtung und ein Gebet. Die drei heiligen Madln (Barbara, Katharina, Margaretha) markieren den Lebenslauf einer Saligen, die als Kind der Percht, der strahlenden Sonne, auf die Welt kommt und selbst Licht in die Welt bringt. Die Texte in Bairisch und Hochdeutsch basieren auf dem Hohen Lied der Liebe aus dem Alten Testament, sowie Volkssagen des süddeutschen Sprachraums, eine Verschmelzung, die sprachlich wie musikalisch eine ganz individuelle Poesie hervorbringt, die aus dem Althergebrachten Neues entstehen lässt: Eigen-Art.

Mo. 26.09. 19.00  Wortmeldung
Eintritt: € 12,- inklusive Käseproben und ein Kaltgetränk Von medialer Meinungsfreiheit zwischen Brecht und Böhmermann.
Der Meinungscontainer – Liebes Volk – Meine Geschichte
Kas und Wein
Stadtplatz 15
von Inge Kurtz und Jürgen Geers

Zwischen 1927 und 1932 verfasste Bertolt Brecht Theorien zum damals neuen Medium Radio. Seine zentrale These lautete: "Der Rundfunk ist von einem Kommunikationsapparat in einen Distributionsapparat zu verwandeln." Der Hörer sollte zum Mitspieler werden.
70 Jahre später ist aus der Theorie Wirklichkeit geworden. Im Internet, z.B. auf facebook und bei twitter, kann jeder senden und empfangen, so viel er will, nicht immer zu unserer Freude, zu seinem Nutzen. Als die Vertriebswege der Meinungsäußerung noch fast ausschließlich bei Verlags- und Medienkonzernen lagen, taten sich besonders die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten schwer damit, das "offene Mikrophon" auch ihren Hörern und Zuschauern zugänglich zu machen. Es wurde redigiert, kontrolliert, zensiert. "Die Meinungsfreiheit des Senders ist ausschließlich Sache des Intendanten", postulierte ein hochrangiger Politiker noch 1986. Wo kämen wir da hin, wenn jeder so drauflos quatschen könnte?
Inge Kurtz und Jürgen Geers haben zwischen 1982 und 1999 mit drei großen Projekten zur Meinungsfreiheit die Probe aufs Exempel gemacht und erfahren müssen, wie heiß das Eisen der Rede- und der Kunstfreiheit noch heute ist, 230 Jahre nachdem Schiller seinen Marquis Posa im Don Karlos fordern ließ: "Geben Sie Gedankenfreiheit, Sir".
Die beiden Autoren stellen Hörbeispiele vor und diskutieren bei Käse und Wein auch gerne mit dem Publikum.

Di. 27.09. bis Sa. 01.10.
Eintritt frei Hörbar
Kas und Wein
Stadtplatz 15
 
durchgehend während der Geschäftszeiten
von Inge Kurtz und Jürgen Geers

Als einmaliges Tonmaterial bezeichnete das ZDF 2016 die Interviewmitschnitte, die Inge Kurtz und Jürgen Geers seit 1975 mit zahlreichen Zeitzeugen geführt und u.a. im Erinnerungsprojekt "Unter dem Gras darüber – 100 Jahre Deutschland" zu einer 16 Stunden dauernden Radiosendung zusammengeführt haben. (Ausgezeichnet mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden im Jahr 2000).
An der Hörbar können Sie nicht nur zum Glas, sondern auch zum Kopfhörer greifen und – so lange Sie wollen – in diesen großen Erzählstrom eintauchen, der eine Vergangenheit beschwört, die heute vielleicht lebendiger ist, als uns manchmal lieb sein mag.

  Pressestimmen:
Das ist das Bewegendste, was im Radio zu hören war als Summe deutscher Geschichte.
epd medien
Natürlich hört niemand 13 CDs an einem Stück. Aber die Versuchung ist groß.
Brigitte
Wer alles gehört hat, wird wieder viel genauer wissen, dass es "die Geschichte" gar nicht gibt. Es kommt eben sehr darauf an, ob man sie als Tochter einer Büglerin erlebt hat oder in Vaters Kavalierhaus mit dem großen Garten und den 10 Zimmern.
Süddeutsche Zeitung
Di. 27.09. 20.00  Big Band Burghausen
Eintritt: € 15,-
 
Schlecker
Wer sich in Tittmoning für Jazz begeistert, denkt sofort an Robert von Siemens, der als Komponist, Arrangeur, Band-Leader und Saxophonist seinen Mitbürgern oft genug musikalisch eingeheizt hat. Virtuos beherrscht er nicht nur sein Instrument, sondern auch die unterschiedlichsten Stilrichtungen des Jazz, die er z.B. mit der Cappuccino-Jazz-Band oder seiner Formation "Reedguard" einem begeisterten Publikum nahezubringen weiß.
  Ein Höhepunkt im Tittmoninger Musikleben war zweifellos das restlos ausverkaufte Konzert der Big Band Burghausen im Rahmen des Kunstplatz Tittmoning 2014, bei dem Robert von Siemens natürlich ebenfalls mitwirkte. Alle, die damals dabei sein durften, haben das umjubelte Konzert in bester Erinnerung, und so ist es nur folgerichtig, wenn diese Jazz-Formation auch in diesem Jahr wieder ihren typisch kraftvollen, modernen Big-Band-Sound präsentiert: selbstverständlich mit einem neuen Repertoire sowie Kompositionen und Arrangements des Tittmoningers Robert von Siemens.
Mi. 28.09. 19.30  "derzeit wohnhaft in"
Eintritt: € 15,- editta braun company & Dante Murillo
Stadtsaal im Braugasthof Darsteller, Kreation: Dante Murillo - Choreographie, künstlerische Leitung, Konzept: Editta Braun - Ko-Regie: Arturas Valudskis - Komposition: Thierry Zaboitzeff - Dramaturgie: Gerda Poschmann-Reichenau - Lichtdesign: Thomas Hinterberger - Produktion: Österreichisches Bundeskanzleramt-Kunst, Stadt Salzburg, Land Salzburg

Beim letzten Kunstplatz präsentierte sie sich in ihrer Eigenschaft als Übersetzerin, diesmal bringt sie einen Tanztheaterabend nach Tittmoning, den sie als Dramaturgin mit entwickelt hat: Seit ihrer ersten Zusammenarbeit 2002 ist Gerda Poschmann-Reichenau zum festen Bestandteil der Salzburger editta braun company geworden, die expressiven zeitgenössischen Tanz immer wieder in die Nähe des Körper-Theaters (durchaus auch mit Text) führt.
In der beim "Kunstplatz" gastierenden Aufführung erkundet der Tänzer Dante Murillo in einem fulminanten Solo die Auswirkungen der globalen Mobilität auf den einzelnen Menschen. Mit Haut und Haar, Körper und Sprache spürt der gebürtige Kolumbianer, der seit 2006 in Europa lebt und arbeitet, Erfahrungen nach, die er selbst gemacht hat und die exemplarisch sind. 70 Minuten lang stehen Komik und Katastrophe dicht beieinander, und auch das Wunderbare kommt nicht zu kurz.
Die Produktion widmet sich dem Thema des individuellen Wandels und der durchaus revolutionären Erfahrung, von einer Kultur in eine komplett andere und neue zu gehen. „Derzeit wohnhaft in“ folgt den Spuren eines Migranten auf seinem Weg in ein neues Leben, der Suche nach Wohnung, Arbeit, Freunden. Wie mischen sich in einem Menschen zwei Kulturen, Sprachen, Welten? Die bereits 2013 entstandene Produktion steht in der aktuellen politischen Situation in einer neuen Perspektive, rückt näher heran an das Publikum. Bisher zu sehen u.a. in Peking, Riga, Kaunas, Chaniá, Heidelberg, Smolyan, Wien, Linz, Salzburg, Klagenfurt, Reutlingen, Ulm, Erlangen, Brescia... jetzt auch in Tittmoning!

Eine hervorragende künstlerische Auseinandersetzung mit einem aktuellen Thema, ein politisches Statement, ein bewegender Abend.
Heidemarie Klabacher, Drehpunkt Kultur
Do. 29.09. 20.00  Orient meets Occident
Eintritt: € 15,-
 
Schlecker
Lesung mit Musik
Gottes ist der Orient!
Gottes ist der Occident!
Nord- und südliches Gelände
Ruht im Frieden seiner Hände!

Diese Zeilen aus Goethes Gedichtsammlung "West-Östlicher-Divan" belegen, dass dem deutschen "Dichterfürsten" ein national gestimmter kultureller Hochmut völlig fremd war. Goethe war neugierig auf die andersartige Kultur des Orients und begeisterte sich dafür. Den persischen Dichter Hafis bezeichnete er gar als seinen Zwilling. Heute sind viele, die sich auf deutsche Kultur berufen, wesentlich zaghafter und bezweifeln, dass sich die künstlerischen Ausdrucksformen zweier so grundsätzlich unterschiedlicher Kulturkreise überhaupt vertragen können. Muss im "Kampf der Kulturen" nicht eine von beiden unterliegen, und nur der Sieger überlebt? Können beide Kulturen nur dann überleben, wenn sie fein säuberlich voneinander getrennt existieren? Liegt die Lösung in einer Vermischung der Kulturen oder können sie sich einfach akzeptieren, wenigstens auf der Bühne?
Wir probieren´s aus und setzen Texte aus den "Ländern der aufgehenden Sonne" einfach mal gegen westliche Musik. Kommt es in Tittmoning deshalb zum Kulturkampf? – Wohl kaum. Weil Künstler eher denken: Kulturen, die sich bekriegen, sind keine!

Reedguard spielt keine Ragas auf orientalischen Instrumenten, sondern "westliche" Musik mit vier Saxophonen. Im Gegensatz zu einem klassischen Quartett kommt Reedguard jazzinspiriert und somit deutlich Rhythmus-orientierter daher. Swing ist natürlich ein Thema, und auch wunderschöne melodiöse Balladen finden sich im Repertoire. Dann aber animieren plötzlich lateinamerikanische Samba- und Salsa-Rhythmen geradezu zum Tanzen oder man hört einen funkigen Bass blubbern. Und das funktioniert ganz ohne Schlagzeug und Bass. Im Kontrast hierzu lesen Moussab Orabi, Weaam Al-Kadi, Thaer Almaarrawi, Christopher Luber und andere, Texte aus den Ländern des Orients.

Fr. 30.09.  
Sa. 01.10.  
So. 02.10. 20.00  Glaube - Liebe - Sünde
Eintritt: € 18,-
 
Schlecker
Rathaussaal
Stadtplatz
Schlecker
Musiktheater nach einer wahren Begebenheit
von Christopher Luber, Silvia Menzel, Josef Wittmann und Gerda Poschmann-Reichenau
  Komposition: Josef Irgmaier, Robert von Siemens (Entractes)
Ausstattung: Stephanie Geiger, Inge Kurtz
Soundinstallation: FM Einheit
Regie: Christopher Luber
Sänger und Darsteller: Gunther Bönnecken, Tom Brückner, Franz Bründl, Matthias Emberger, Andreas Erlacher, Franz Forster, Bernadette Irgmaier, Josef Irgmaier, Alfred Kunz, Emily Luber, Georg Mayer, Felix Sattler, Max Schupfner, Marlene Stampfl, Petrus Weißmüller, sowie Silvia Menzel als Erzählerin
Volk / Masken: Susa Eichberger, Verena Di Qual, Franz Forster, Marina Kleina, Christine Sattler, Konrad Winkler
Assistenz: Margarethe Tress, Verena Di Qual
Orchester: Gunther Bönnecken (Klavier, Korrepetition, Akkordeon), Thomas Breitsameter (Violine), Emily Luber (Akkordeon), Anna Maria Mayer (Tenorsaxophon), Georg Mayer (Hackbrett), Maria Mayer (Posaune), Katrin Obermaier (Flöte), Daniela Schauer (Klarinette), Franz Stockhammer (Tuba), Niklas Wallner (Flügelhorn / Trompete)
Entractes: Saxophonquartett "Reedguard"

Tittmoning schreibt das Jahr 1828: Ein Skandal wird öffentlich, der die Bevölkerung der Stadt für Jahre spalten wird. Der dreißigjährige Priester und Kurat-Kanonicats-Provisor Bartholomäus Pierle gesteht öffentlich seine Liebe zur jungen Witwe und Braugasthofswirtin Anna Maria Angerbauer. Um sie heiraten zu können, legt er sein Amt nieder und kündigt seinen Übertritt zum protestantischen Glauben an. Empörung macht sich breit. Darf der das? Und wenn man ihn daran schon nicht hindern kann: Darf er dann weiter in Tittmoning leben?
Quer durch die Bevölkerung bilden sich Fronten, die erbittert kämpfen. Die Auseinandersetzung in der Bevölkerung wird befeuert durch wirtschaftliche Interessen und die Furcht vor der Ausbreitung des Protestantismus in der bis dahin rein katholischen Stadt. Die Sache geht durch alle Instanzen, bis sie vor dem bayerischen König landet...

So. 02.10. 11.00  Harfenzauber
Eintritt: € 12,-
 
Schlecker
Irene Fenninger

Die Harfe ist eines der ältesten Musikinstrumente der Menschheit. Schon vor 3000 Jahren soll dieses Saiteninstrument in Babylon gespielt worden sein. Vermutlich eher schlicht, denn seither haben findige Tüftler die Harfe immer weiterentwickelt, z.B. bis hin zu einem Konzertinstrument, das bis zu sieben Pedale und 2500 Bauteile enthalten kann. Solch aufwändige Konstruktion ermöglicht nicht nur eine größere Resonanz, sondern auch den fließenden Wechsel zwischen den Tonarten. Aber die beste Technik hilft wenig, wenn nicht eine virtuose Instrumentalistin Mechanik in Musik verwandeln kann.
Wer Irene Fenninger bereits hören durfte, z.B. im Mai in St. Coloman, der weiß, dass diese Harfenistin, über die – auch unter Musikern seltene – Gabe verfügt, ihre atemberaubende Spieltechnik völlig vergessen zu lassen, weil man als Zuhörer bald nicht mehr auf die Artistik ihrer Fingersätze und die in oft rasendem Tempo vorgetragenen Läufe, Arpeggien und Glissandi achtet, sondern hinübergleitet in die metaphysische Welt der Musik, den Melodien nachhorchend, die sich fast wie beseelte Stimmen aus dem begleitenden Saitengeflimmer abheben und uns innerlich mitsingen, mitfühlen lassen, oder, um es wieder mal mit Clemens Brentano kurz und prägnant auszudrücken: "Um die Harfe sind Kränze geschlungen, schwebt Lieb’ in der Saiten Klang".
Ja, die Liebe zur Musik, ein großes Talent und viel Übungseifer haben bei Irene Fenninger alle Voraussetzungen geschaffen, damit wir in diesem Konzert "Harfenzauber" auf höchstem musikalischen Niveau hören und erleben dürfen, u.a.: André Caplets "deux divertissements", Carlos Salzedos "Variations sur un thème dans le style ancien" und Henriette Reniés "Légende".

So. 02.10. 23.00  Abschlussfest